Im Dialog mit dem deutsch-französischen Künstler „Alfons“

„Für Demokratie müssen wir miteinander reden und im Dialog bleiben, sonst landen wir in einer Diktatur“ – mit diesen eindringlichen Worten verabschiedete sich „Alfons“ nach seinem Besuch bei den Klassen 9a und 10b der katholischen Schule St. Paulus in Billstedt.

Die Schülerinnen und Schüler kamen durch die Unterstützung des Kulturforum 21 vor den Weihnachtsferien in den Genuss, das Theaterstück „Alfons – jetzt noch deutscherer“ im St. Pauli Theater zu besuchen. Im neuen Jahr folgte nun die Nacharbeitung und ein „Meet&Greet“ mit dem Kabarettisten Emmanuel Peterfalvi aka „Alfons“ an unserer Schule.

Neben Fragen wie „Haben Sie auch Lampenfieber vor Ihren Auftritten?“ oder „Warum wollten Sie diese Geschichte auf die Bühne bringen?“ ging es in der Runde besonders um die Themen „Was genau ist eigentlich ein Held, oder eine Heldin?“ und „Was müssen wir tun, um unsere Demokratie zu erhalten und zu schützen?“

Die Figur „Alfons“  ist ein Franzose, der seit langem in Deutschland lebt. Er erzählt auf der Bühne einen Teil seiner Lebensgeschichte bzw. die Erinnerungen und Erlebnisse, die er mit seiner Grandmère (Großmutter) verbindet. Grandmère hat den zweiten Weltkrieg und ihre Deportation nach Ausschwitz überlebt und dennoch nicht davor zurückgescheut, sich in ihrem weiteren Leben wieder mit Deutschen zu befreunden – ein Akt, welchen ihr Enkel „Alfons“ stets bewundert und davon gelernt hat.

Emmanuel Peterfalvi war es bereits früh ein großes Anliegen oder vielleicht sogar seine Berufung, seine Geschichte und die seiner Familie zu erzählen und auf die Bühne zu bringen. Auf diese Art und Weise kommen Schülerinnen und Schüler noch einmal ganz anders mit geschichtlichen Unterrichtsinhalten in Berührung.

Durch die Diskussionsrunde mit dem Kabarettisten wurde den Lernenden der St. Paulus Schule ziemlich bewusst, wie wichtig unsere Demokratie ist und wie sehr wir uns für die Erhaltung selbiger einsetzen müssen.

„Wir leben in einer Zeit, in denen die jungen Menschen sagen, Demokratie ist mir nicht so wichtig“, zitierte Peterfalvi eine Studie und mahnte, dass diese Einstellung gefährlich ist und schlimme Konsequenzen nach sich ziehen kann. Deshalb ist es seiner Meinung nach so wichtig, sich immer wieder zu unterhalten, auszutauschen und im Gespräch zu bleiben, was wir für die Erhaltung der Demokratie in unserem Land tun können.

Als letztes sollten alle Schülerinnen und Schüler ihren Kalender auf dem Smartphone öffnen. „Alfons“ möchte mit den Jugendlichen in Kontakt bleiben und wünscht sich von jedem nach genau 10 Jahren ein Lebensupdate.

Somit dürfen wir alle gespannt bleiben, was bis dahin passiert und hoffen, dass wir auch dann noch darüber sprechen, was wir für ein Privileg haben, mit reden zu dürfen und in einer Demokratie zu leben.

Helena König
Klassenlehrerin 10b